Am vergangenen Wochenende waren wir mit unseren Footballern in Kärnten unterwegs, die dort mit den Villach Eagles ein Scrimmage und ein Training abgehalten haben.
32 Spieler waren mit dabei und hatten dort ein schweißtreibendes sowie anstrengendes Wochenende verbracht. Am Freitag nach der Anreise gab es eine Videoanalyse und einen Blick in die sportliche Vergangenheit. Es sind mittlerweile über zwei Jahre seit dem letzten Bewerbspiel. Der Samstag war dann dem sportlichen Teil gewidmet. Bei fast unmenschlichen äußeren Bedingungen wurden zwei Einheiten absolviert. Samstag Abends war dann nichts mehr geplant und so gab es Teambuilding auf die steirische Art. Man war ein wenig in der Stadt unterwegs. Was soll man sagen, man hatte Spaß.
Aber kommen wir zum Hauptthema zurück. Welche Erkenntnisse haben wir aus dem Scrimmage gegen die Eagles gewonnen. Die Kärntner haben sich in der Offseason einen neuen Headcoach zugelegt und haben sich für heuer einiges vorgenommen. Der Kader der Villacher hat sich dann aber in letzter Zeit ein wenig ausgedünnt und so war man eher unterbesetzt ins Camp gekommen. Trotzdem waren die Eagles bissig und zeigten, auch auf Grund ihrer slowenischen Legionäre, das mit ihnen zu rechnen sein wird. Bei den Rhinos war nach der doch schon langen Vorbereitung alles darauf ausgerichtet eine Standortbestimmung durchzuführen und trotz der Abwesenheit vieler wichtiger Akteure, für den Ernstfall zu proben. Es wurde dann ein relativ ruhiges Scrimmage in dem beide Seiten viel ausprobieren konnten. Das war zum einen den infernalen Temperaturen aber auch der Situation geschuldet das bei den Eagles jeder doppelt spielen musste. Die Rhinos hatten da sicher ein wenig die Nase vorne obwohl man den Villach Eagles wirklich ein Kompliment machen muss, denn man hat in Kärnten riesige Fortschritte gemacht. Der neue Headcoach Rok Stamkar hat einen Umschwung eingeläutet und so präsentierten sich die Eagles trotz des kleinen Kaders wirklich sehr gut. Man war richtig gefordert den geplanten Umfang aller Plays im Scrimmage umzusetzen und alle Spieler die nötigen Reps zu geben. Alles wirkte noch ein wenig „out of Tune“ was bei einer Generalprobe ja fast immer so ist.
Wir haben das Geschehen aufmerksam beobachtet und am Ende bei unserem Headcoach nachgefragt wie er die Lage nun einschätzt. Drei Wochen vor dem ersten Spiel in Marburg steigt die Spannung und man stellt sich die Frage was man sich von der kommenden Saison erhoffen darf.
„Ich bin sportlich einigermaßen zufrieden mit diesem Wochenende. Wir haben solide trainiert und auch im Scrimmage habe ich genau das gesehen was ich mir erwartet hatte. Die Offense ist schon gut in Schuss und vor allem das Passspiel hat heute überzeugt. Bei den Wide Recievern sind wir schon Top dabei, was auch für unsere Tight Ends gilt. Im Passspiel sind wir voll auf Kurs. Im Laufspiel müssen wir noch was zulegen. Die Defense hat es heute sehr locker angehen lassen, ist aber eigentlich Gameready. Auf Grund der Temperaturen haben wir nicht das gesehen was wir eigentlich wollten aber alles in allem war es okay. Lediglich ein paar Spieler haben noch leichten Trainingsrückstand aber es fehlen ja noch drei Wochen bis Marburg. Die Kadertiefe ist solide, wir haben genügend Spieler zur Verfügung und sind auf fast jeder Position doppelt besetzt. Ob uns dieses Wochenende den Mehrwert gebracht hat den es eigentlich haben sollte sei dahingestellt, es ist aber Zeit das es losgeht, die Vorbereitung ist schon fasst zu lange. Jetzt gilt es noch ein wenig „urgency“ zu generieren und es ist angerichtet. Alles in allem wären wir schon jetzt Gameready.“
So unser diesmal sehr handzahmer Headcoach, der zum sportlichen nur wenig negatives zu berichten wusste. Das ganze Wochenende glänzte durch eine völlig entspannte Grundstimmung die man bei allen Beteiligten spüren konnte. So relaxt hat man die Rhinos schon lange nicht mehr erlebt. Könnte aber auch an der Hitze gelegen haben. Wer bis jetzt noch nicht an die Erderwärmung geglaubt hat wird sich das wohl noch mal überlegen.
Fotos: Laiza Nere Zenz