Die Gmunden Rams waren in Oberaich zu Gast und anders als noch vor sechs Tagen gab es einen eisigen Empfang für die Rams.
Temperatur und Wetter waren also nicht besonders einladend, aber dafür wusste das was sich am Feld abspielte, am Ende zu überzeugen. Von beiden Seiten übrigens. Die Rams waren mit einem recht kleinen Kader angereist, aber auch die Rhinos mussten auf einige sehr wichtige Akteure verzichten. Vor allem die Verteidigung musste sich daher ein wenig unkonventionell an die Aufgabe heranmachen. Zunächst waren es die Rhinos die das Geschehen bestimmen konnten. HB Patrick Kremser stellte früh die Weichen in welche Richtung es für die Nashörner gehen sollte. Seine Läufe zu Beginn der Begegnung bereiteten den ersten Score durch WR Adam Swoboda vor. Der Extrapunkt wurde ein Opfer der böigen Winde die das Passspiel anfangs zur Lotterie werden ließen. Und so blieb es lange beim 6:0 für die Nashörner. Das sportliche Übergewicht das man zunächst auf Seiten der Rhinos vorfand schwand im Laufe der ersten Halbzeit, denn auch die Rams fanden nun immer öfters Lücken in der Rhino Defense.
Schlagbauer und seine Männer auf der Jagt
Kraftvolle Läufe und ein Big Play brachten sie schließlich zur ein Yard Line der Rhinos. Was nun folgte war vielleicht die entscheidende Szene der Begegnung. Zwei Versuche hatte man schon vergeblich versucht die Defense Line der Rhinos zu überwinden um letztendlich vor einem dritten Versuch und Zentimeter" an der Goalline zu stehen. Ein QB Sneack sollte es richten, aber die front four mit Loy, Schlagbauer, Hohnsdorf und Ulm, hielt zwei Versuchen stand diese Zentimeter zu holen. Ein "Goal Line Stand" in den letzten Sekunden vor der Pause schien die Rhinos zu beflügeln. Für die Gäste war es ein Nackenschlag, denn die sichergeglaubten Punkte hätten sie in Führung bringen können. Dann gings mit 6:0 zum Pausentee, den man sich ob der kühlen Bedingungen auch redlich verdient hatte.
WR Markus Spinka stellt die Ram Abwehr auf eine harte Probe
Nach der Pause zeigten sich die Rhinos deutlich frischer. Der kleine Kader der Rams und einige Ausfälle zeigten Wirkung und so waren es die Rhinos die dem dritten Viertel ihren Stempel aufdrücken konnten. Zunächst fing Safety Alexander Schimmel eine Interception und reteurnierte diese weit in die Hälfte der Rams. Er bereitete damit Rhino Punkte vor. QB Jan Steinkellner, er hatte einen sehr guten Tag erwischt, fand schließlich TE Drago Samardzic in der Endzone zum 12:0. Das brachte Ruhe in eine bis dahin völlig offene Partie. Dann war die Defense gleich wieder zur Stelle und eroberte einen Fumble. Die Abwehrreihe von Defense Coordinator Simon Rosmann hatte sich inzwischen auf die Rams eingeschossen und ließen nun die Muskeln spielen.
Defense Line unter sich: Lerchbacher, Ulm und Loy terorrisieren den Ram QB
Zu beginn des Schlussviertels griff wieder das Backfield zu. CB Jan Unterweger fing erneut einen Ball von Rams QB Reingruber ab und begrub damit die letzten Hoffnungen der Gäste dem Spiel eine entscheidende Wendung zu geben.Trotz heroischem Fight konnten die Rams der Endzone nicht mehr gefährlich werden. HB Alexander Traybar und HB Patrick Kremser liefen noch einmal zur Höchstform auf und nach einem gewaltigen Lauf von Kremser, vollendete Jan Steinkellner seinen makellosen Arbeitstag mit dem dritten Touchdown Pass auf Thomas Leitgeb. Das Spiel war entscheiden.
O-Line opens Holes: HB Patrick Kremser bei einem seiner wuchtigen Durchbrüche
Es liefen schon die letzten Sekunden der Begegnung als die Rams für ihre Bemühungen belohnt wurden. Mit dem letzten Spielzug der Begegnung gelang ihnen ein 60 Yard Touchdown Pass zum 18:6. Und weil man bei den Rhinos mittlerweile schon an feiern war, gelang den Gästen auch noch die Konversion zum 18:8 Endstand. Es war trotz des zwischenzeitlich klaren Spielstands, vor allem im ersten Durchgang, eine knappe Geschichte in der die Rams mehr als ein ebenbürtiger Konkurrent waren. Am Ende aber zeigte sich ganz klar wie wichtig ein großer Kader ist.
DT Loy und Ulm, beehren mal wieder den Ram QB
Auf die Rhinos warten nun einige Wochen der Regeneration. Zeit die man nutzen wird, um sich auf das Rückspiel gegen die Rams vorzubereiten. Die Begegnung in Gmunden wird wohl ebenfalls ein heißer Tanz werden. Mann des Tages war heute Jan Steinkellner. Drei Touchdowns sprechen eine klare Sprache, aber auch HB Patrick Kremser hatte einen grandiosen Tag. Der Vater des Sieges war aber eine bis in die Schlusssekunden formidable Defense. Herausgestochen hat kein einzelner, das Kollektiv war hier der Garant für einen Sieg, der sehr viel wert sein kann.
TE Drago Samardzic mit einem First Down Catch
Rhinos-Rams 18:8 (6:0/0:0/6:0/6:8)
Fotos: Martin Meieregger