Während sich die Footballszene vom Wochenende erholen konnte, musste die Rhinos am Montag die Reise in den Süden antreten. Rückspiel gegen die Carinthian Lions in Annaberg.
die schweren Jungs bei der Männerarbeit
Im Hinspiel hatte es klare Verhältnisse und einige Misstöne gegeben, die Rhinos waren daher auf einen heißen Tanz vorbereitet. Viele Leitungsträger konnten diesmal nicht mitmachen und waren nicht mit von der Partie. Aber man brachte den Fanclub mit nach Kärnten der dem Team den ganzen Nachmittag den Rücken stärken würde.
WR/HB Patrick Kremser hat alles im Blick
Der Start ins Spiel war zunächst sehr Defense Lastig geprägt. Beide Verteidigungsreihen ließen nichts zu, obwohl man oft in schlechte Feldposition gebracht wurde. Nach einem vorsichtigen Abtasten nahm die Begegnung dann Fahrt auf. Die ersten Punkte gingen auf das Konto von Rhino Kicker Patrick Rois. Er verwandelt aus 40 Yards gewohnt sicher. Die Gastgeber taten sich schwer und es dauerte bis Mitte des zweiten Viertels ehe Brandon Gorsuch seine Lions ins gelobte Land führen konnte. Der Extrapunkt ging in die Wolken und es blieb beim 6:3. Die Rhinos Offense, angeführt von einem sehr soliden Jan Steinkellner antwortete aber schnell und es war wieder Rois der den Ausgleich herstellen konnte. Wieder waren es 40 Yards gewesen, für den Rhino Kicker nicht mehr als ein Chip shot.
CB Alex Montogna mit einem stabilen Kickreturn
Die Lions wussten eine Antwort und zogen wieder auf 12:6 davon. Der einizige weite Pass des Spiels fand einen Abnehmer. Man hatte das mit dem Kicken nun zur Seite gelegt und spielte auf zwei Punkte. Die Rhino Defense, die nun immer stärker wurde konnte den Versuch unterbinden. Der Rest des ersten Durchganges war dann eine reine Defense Affäre. Das Laufspiel der Lions wurde von einer dominanten Rhino D-Line und der wieselflinken Linebackerriege defacto völlig aus dem Spiel genommen. Es gab für keine der beiden Seiten ein durchkommen. Das war dann auch schon eine erste Halbzeit die sich die Lions sicher anders vorgestellt hatten.
Patrick Kremser auf der Flucht....First Down
Nach der Pause wurde es dann, wie schon im ersten Spiel, deutlich ruppiger. Das exzellente Schiedsrichterteam schob dem aber umgehend einen Rigel vor indem man kurzerhand den Center der Kärntner mit einem Ausschluss belegte. Er musste nach einem Targeting unter die Dusche.
Die Rhinos hatten nun ihre stärkste Phase. Jan Steinkellner hatte solide begonnen, inzwischen war er aber „on Fire“. Sein Pass in die Endzone fand WR Patrick Kremser der samt erfolgreichen Extrapunkt für die Führung für die Rhinos sorgte. Zum zweiten Mal war man in Front und es schien das den Hausherren die Ideen ausgehen. Vor allem als LB Pascal Kronabitter einen guten Drive der Lions durch eine Interception beendete. Das dritte Quarter war vorbei und die Lions vor ein Rätsel gestellt.
QB Steinkellner feuert Geschosse ab......und trifft
Die Verteidigung der Rhinos stand weiter wie eine Wand und schön langsam wurde die Zeit zum Problem. Die Lions sammelten sich zum letzten Ansturm und legten ihren bis dahin besten Drive aufs Parkett. Brandon Gorsuch feuerte Pass um Pass und schaffte es schlussendlich. Mit unter drei Minuten auf der Uhr ging man erneut in Führung und diesmal war auch die Conversion erfolgreich. 20:13 für die Lions.
CB Mario Wabnegger im Duell des Tages gegen die Lions 17..... setzt den Tackle
Die Offense der Rhinos würde also noch einen Anlauf erhalten. Und den nutze man. Steinkellner führte sein Team übers Feld um am Ende Lukas Unger für sechs Punkte zu finden. Der Trainerstab entschied danach auf den Sieg zu gehen und eine Conversion zu spielen. Bei 20:19 wollte man beiden Teams die Overtime ersparen und so lief alles auf den allerletzten Spielzug hinaus. Ein Pass sollte es richten aber der fand kein Ziel und so war die Begegnung entschieden. Die Rhinos versuchten zwar noch einen Onside Kick, aber es war zu spät. Die Lions konnten das Spiel mit einem „Kneeldown“ beenden. Ein aufregendes Spiel hatte sein Ende gefunden, der wahre Aufreger würde aber noch folgen.
Die 56 Lions vergreift sich am Gesichtsgitter des Rhino Spielmachers..... Ref sieht alles ....Flag 15 Yards
Aber zuerst die Stimme zum Spiel von HC Zenz.
„trotz der Ausfälle haben wir heute unser bestes Saisonspiel abgeliefert. Wir haben ein Team, das uns vor einigen Wochen noch ganz klar dominieren konnte, an den Rand einer Niederlage geführt. Und das nicht durch Glück oder einige Bigplays, sondern durch eine konstant starke Leistung über vier Viertel. Unsere Defense war von ersten Snap an herausragend und musste erst am Ende dem Fehlen einiger Stammkräfte Tribut zollen. Die Offense hat nach einem langsamen Start immer besser zu sich gefunden und bis zur letzten Sekunde den Ball bewegt. Wir haben uns in den vergangenen Wochen massiv gesteigert. Unser Team hat heute alles richtig gemacht und war nur ein Play vom „Mega Upset“ entfernt. Es gibt auf dem Spielfeld nichts zu bemängeln. Auch die Schiedsrichterleistung war diesmal hervorragend. Obwohl wir am Ende nicht gewinnen konnten bin ich mit dem Team außerordentlich zufrieden. Was danach passiert ist hat mir weniger gefallen.“
Kommen wir nun zum negativen Teil:
Das Spiel war erst seit einigen Momenten vorbei als sich eine Gruppe von Kärntner Fans dazu hinreißen ließ die Rhino Fans und auch die Sidelinecrew der Rhinos tätlich zu attackieren. Das ganze Spiel gab es von Seiten einiger Kärntner Fans verbale Angriffe die weit unter der Gürtellinie zu verorten waren. Von Seiten der Lions Organisation gab es dafür die besagte Situation umgehend eine Entschuldigung, wie sich die Sache weiter entwickeln wird bleibt abzuwarten.
Es war der unrühmliche Höhepunkt des Tages, der gezeigt hat das es wohl auch in Zukunft keine freundschaftlichen Verbindungen zwischen unseren Organisationen geben wird. Auch hierzu gab es danach eine Stellungnahme seitens der Rhinos.
„Wir haben in den letzten Jahren sehr viele positive Erfahrungen mit Fans von anderen Teams gemacht. Ob bei den Hammers, Thunder, Gladiators, Rams oder defacto allen anderen Teams…. Egal wohin uns unsere Fancrowd die letzten Jahre begleitet hat gab es nie Misstöne solcher Art und schon gar keine Übergriffe. Es war immer diszipliniert und freundschaftlich zugegangen und es ist erschreckend wie sich einige wenige Lions Fans hier heute benommen haben. Das ist nun natürlich nicht der Organisation der Lions anzulasten, obschon sie um diese Fans und deren Verhalten wissen und es nicht der erste Vorfall dieser Art gewesen war, wie uns der Vorstand der Lions bestätigt hat. Wir werden in Zukunft davon Abstand nehmen unsere Fans hierher mitzunehmen.“ Für uns ist die Sache bis auf weiteres ad Acta gelegt.
Lassen wir einfach mal so stehen und kommen zurück zum positiven des Tages.
mit dem Lauf ist nichts zu wollen Gölles tackelt, Ulm und Proksch begutachten die umnietende Tat
Eine sehr starke Defense und eine vor allem im zweiten Durchgang immer besser werdende Offense haben gezeigt das die Rhinos in der Rückrunde voll zu sich gefunden haben. Man hat den Gamespeed anpassen können und war in den letzten Spielen wieder voll Konkurrenzfähig. Viele der jungen Spieler im Kader sind zu Leistungsträgern geworden und die Veteranen haben noch mal eine Schippe nachgelegt. Das ganze Team hat diesmal hervorragend gearbeitet und einige Männer waren noch ein wenig hervorgestochen. LB Pascal Kronabitter und QB Jan Steinkeller waren die herausragenden Einzelspieler in einer geschlossenen Mannschaftsleitung. Die Begegnung war diesmal sehr fair abgelaufen nachdem die Schiedsrichter die aufkeimende Nervosität sofort zu unterbinden wussten.
FS Simon Rosmann und sein Backfied haben alles im Griff
Am kommenden Samstag geht es schon weiter. Da werden die Thunder nach Oberaich kommen. Der Tabellenführer aus Amstetten will seine weiße Weste behalten. Da haben die Rhinos noch ein Wörtchen mitzureden. Nur wenige Tage zum regenerieren und vorbereiten für die Nashörner.
Lions-Rhinos 20:19 (0:3/12:3/0:7/8:6)
Fotos: Martin Meieregger