Das Spiel gegen die Lions war ein mit Spannung erwarteter Gradmesser für den sportlichen Zustand der Rhinos.

Die Kärntner sind seit Jahrzehnten eine fixe Größe im heimischen Football und waren Jahrelang in der Bundesliga unterwegs. Seit der Gründung der Rhinos war es das erste richtig starke österreichische Team gegen das man antreten musste.

Trübes Wetter wartete auf die Zuschauer, die trotzdem in rauen Mengen herbeieilten um den Rhinos ihre Unterstützung zu geben. Unterstützung die bitter nötig war, denn es war schon vor dem Spiel klar, dass keine einfache Aufgabe werden wird mit den Gästen aus Klagenfurt mitzuhalten.

Die Kärntner waren dann auch gleich der befürchtete Gradmesser. Trotz heroischem Kampf gelang es der Defense nicht die Drives der Lions einzudämmen und so stand es schon früh 0:12 aus Sicht der Hausherren. QB Brandon Gorsuch, der neue Mann in Kärnten, war jeden Cent wert den man in ihn investiert hat und zerlegte das Backfield der Nashörner nach Belieben. Die Überlegenheit der Lions spürte man auf beiden Seiten des Balles gleichermaßen. Die Offense konnte ab und an ein paar Nadelstiche setzten und verkürzte Mitte des zweiten Viertels auf 7:24. WR Markus Spinka hatte sich das Leder geschnappt und für 60 Yards in die Endzone befördert.

Aber trotz aller Bemühungen waren die Lions nicht zu stoppen. Gleich im Anschluss gab es dann das Highlight des Tages. Ein 85 Yard Kickoff Return Touchdown durch Simon Monai beantwortete die letzten sportlichen Fragen. Das 7:31 markierte den Pausenstand nach einer sehr hitzigen ersten Halbzeit die durch viele, teils böse Szenen überschattet war, denen die Schiedsrichter keinen Einhalt geboten.

Die zweite Halbzeit hatte sportlich dann nicht mehr viel zu bieten. Die ruppige Begegnung kühlte deutlich ab ohne dabei ihren Grundtenor zu verlieren. Die Lions waren das klar überlegene Team und auch wenn die Rhinos nun ein wenig besser mithalten konnten, waren es die Kärntner die den Spielstand weiter ausbauten. Am Ende stand es 7:44 für den Titelkandidaten aus dem Süden. Einige ungenutzte Möglichkeiten in der Offense und mehrere Ballverluste führten zu einem doch sehr deutlichen Entstand. Es gab aber auch positive Erkenntnisse auf denen man Aufbauen kann.

Stimmen nach dem Spiel:

„Wir haben heute gesehen was ein Top-Legionär bewirken kann. Hab die Lions schon lange nicht mehr so stark gesehen. Gorsuch und seine sehr guten Reciever wird kaum jemand stoppen können. Das Ergebnis gefällt mir natürlich nicht, spiegelt aber den heutigen Tag perfekt wieder. Auch wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, ein paar hatten wir ja, wären wir die Lions heute zu stark für uns gewesen. Aber von einer Sache bin ich überrascht, fast ein wenig schockiert..... wie sich die Lions heute verhalten haben. Schaut so aus als ob sich hier keine liebevolle Football Freundschaft entwickeln wird. Sportlich waren sie heute klar besser als wir und haben von Start bis Ende alles unter Kontrolle gehabt. Das muss man so akzeptieren. Was ich aber nicht akzeptieren kann sind die Late Hits und teilweise sehr grenzwertigen Aktionen vor der Pause, die dem Spiel eine derbe Note gegeben haben. Ohne jede Not noch dazu, denn es war da schon klar das die Partie entschieden ist. Das gilt auch als Vorwurf gegen die Refs die das ein ganzes Viertel zugeschaut haben bevor das ganze sich wieder normalisierte. Nach der Pause war dann alles wieder einigermaßen okay, aber wir wissen jetzt Bescheid und werden in Klagenfurt anders auftreten. Ich hoffe das sich alle die es heute erwischt hat, nicht allzu schwer verletzt sind und bald wieder auf dem Feld stehen werden. Beste Genesungswünsche von meiner Seite“

So unser Headcoach nach der Begegnung....sichtlich "unamused"

Die Rhinos haben jetzt drei Wochen Ruhe bis man nach Amstetten zu den Thunder muss. Zeit die man dringend benötigt um die beiden Auftaktniederlagen zu verdauen.

Rhinos – Lions 7:44 (0:12/7:19/0:6/0:7)

Fotos: Martin Meieregger