Die Rhinos waren am vergangenen Wochenende im Tiroler Unterland bei den Schwaz Hammers zu Gast.
Das Team aus der Silberstadt und die Rhinos verbindet eine, in den letzten Jahren gewachsene, Freundschaft und so war es ein willkommenes Wiedersehen in dieser ersten Begegnung in der D1. Die Hammers waren ja im Vorjahr aufgestiegen und hatten den Vorteil von einem Jahr Erfahrung. Seit dem letzten Duell hatte sich vieles verändert. Während die Rhinos weiterhin ihre Kerntruppe beisammenhalten konnten, mussten die Tiroler im ihrem Team in letzter Zeit doch einiges umbauen. Kurz vor Saisonstart holten die Schwazer mit Darrien Boone daher einen US-Quarterback an Bord. Bei besten Footballbedingungen ging es dann vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse los. (um von den spektakulären schneebedeckten Berggipfeln gar nicht erst zu reden).
Die Hammers starten gut, Boone mit dem ersten TD
Die Hammers waren sofort voll da und nutzten schon ihren ersten Drive zum Touchdown. Boone führte seine Offense dynamisch übers Feld und es schien als würde es ein langer Tag für die Rhinos Defense werden. Sein Pass über die Mitte führte zum ersten Score des Us Imports für die Tiroler. Das Bild sollte sich das ganze erste Viertel nicht ändern. Während die Angreifer der Rhinos nur vereinzelt gute Plays hatten, bewegten die Hammers den Ball ganz gut. Ein weiterer langer Pass fand die Nummer 24, der aber ein Rhino Jersey trug.
LB Paul Uschan schnappt sich den Verbrecher
Die Interception beendete den Spielfluss der Tiroler, jetzt waren die Rhinos am Zug. Die Offense fand besser ins Spiel und bewegte nun den Ball. Noch gabs daraus keine Punkte aber die Hammers wackelten gewaltig. Auch weil Boone es sich nicht abgewöhnen konnte den Ball zur Nummer 24 zu werfen. Safty Daniel Süss hatte seine helle Freude am Quarterback der Schwazer, für den der Tag immer gebrauchter wurde.
Boone hat keinen Spaß mehr, FS Rosmann und CB Wabnegger mit Liebesbekundungen
Tief im zweiten Viertel waren die Angriffsbemühungen der Rhinos dann erfolgreich. Manuel Farkas bediente seinen TE Lukas Unger und der stellte den Ausgleich her. Die Rhino Defense hatte nun alles unter Kontrolle. Hammer Runningback Fabian Hochmut war ebenso aus dem Spiel genommen wie auch der Spielmacher und so gab es kaum noch ein durchkommen für die Hausherren.
TE Unger leidet für den Ausgleich
Boone warf weiter zu den Rhino Verteidigern. Diesmal war es LB Paul Uschan der sich das Spielgerät geschnappt hatte. Der dritte Pick des Tages für Boone, der unter dem Dauerdruck von DE Alexander Proksch nun kaum noch gute Pässe warf. Die Feldposition war wieder erstklassig aber der folgende Fieldgoalversuch geriet zu kurz. Halbzeit.
K Rois, zu kurz aus 55 Yards...wär auch zu schön gewesen
Das Bild änderte sich auch nach der Pause nicht. Die Rhinos hatten das Kommando und brachten sich mehrere Male in Top Position. Simon Königsreiner, CB der Hammers, rettete sein Team vor Verlustpunkten mit einem Pick in der Endzone. Das Dritte Viertel gehörte den Nashörnern blieb aber Punktelos nachdem man die eine oder andere Gelegenheit ungenutzt verstreichen ließ. Das Spiel blieb seiner Linie treu. Boone verwandelte seinen schlechten Tag in einen Alptraum als er das dritte Mal seinen Lieblings-Receiver fand.
CB Süss lässt Bonne verzweifeln, dritter Pick
Süss retournierte seine dritte Interception bis in die Hammers Redzone. Manuel Farkas und seine Offense nutzen dann die Gelegenheit. Nach einem langen Pass auf WR Markus Spinka brachte man den Ball an die Goalline. Klarerweise Chefsache. Manuel Farkas sorgte für die erste Führung des Tages und bereitete damit eine turbulente Schlussphase vor. Vier Minuten ging es noch.
QM Mani Farkas hat den Durchblick..... wir gehen in Führung
Der Import der Hammers hatte nun seinen Stil geändert und begann selbst zu laufen. Erfolgreich. Seit dem ersten Quarter hatten die Hammers nichts offensives mehr gezeigt aber jetzt war die Rhino Defense ein wenig müde gespielt. Die Hausherren maschierten übers Feld und konnten den Anschlusstouchdown erzielen. 14:13; volles Risiko nun bei den Hammers, Two Point Conversion.
TE Drago Samardzic mit einem Catch
Ein Lauf sollte es richten. Fabian Hochmuth durch die Mitte….. schlechter Plan. Das Zentrum der Rhinos Line, angeführt von einem hervorragenden DT Nicholas Hohnsdorf hatte schon den ganzen Tag nichts zugelassen und das war auch diesmal der Fall. Die drei Schweren Jungs standen wie eine Wand (Nicht so eine aus Ziegeln und Mörtel, eher so bie diese gegossenen Betonblöcke die man in Tiefgaragen sieht). Szöke, Loy und Hohnsdorf waren alle drei am Ballträger der unter einer Lawine von Körpermasse begraben wurde. Es schien vorbei zu sein, denn es war nun nur noch 1:20 zu spielen und der Ball bei den Rhinos. Man versuchte die Uhr zu bewegen und ein First Down zu erlaufen. Es fehlte ein Yard. Noch ein letzter Punt und es wäre geschafft, so dachte man auf Seiten der grün-gelben. Einen Sensationellen Punt späten mussten die Hammers an der 1 Yard Linie starten. Und das mit einer Minute auf der Uhr.
CB Süss ist einfach überall...... wie ein tasmanischer Teufel
Was soll man sagen, Boone ist sein Geld wert. Auch wenn er besser Runningback geworden wäre. Er brachte sein Team dann tatsächlich in Fieldgoalreichweite. Zwei Sekunden vor Schluss folgt der erlösende Kick für die Hausherren. Die Zuschauer waren außer sich (vor Begeisterung versteht sich). Es war ein wahrer Krimi gewesen der trotz aller Spannung aber überaus fair verlaufen war. Es hatte nur eine hitzige Szene gegeben, als der Punter der Rhinos kurz vor dem Ende umgenietet wurde und die Flagge ausblieb.
WR Patrick Kremser küsst den Tiroler Rasen
Am Ende dürfen sich die Hammers über den Heimsieg freuen. Auch wenn man erst zum Schluss in die Gänge kam und lange Zeit kein Mittel fand die Steirer zu Überwinden. Für die Rhinos bleibt der bittere Beigeschmack das man den Sieg schon fast in den Händen hielt um am Ende leer auszugehen.
„Ich bin hoch zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Es wird ein wenig dauern bis wir einschätzen können was diese Leistung wert ist. Das erste Viertel war schwierig aber danach waren wir bis kurz vor Schluss voll dabei und nach meiner Einschätzung ein wenig Feldüberlegen. Dort haben wir es versäumt den Sack zuzumachen. Die Hammers haben dann aber gezeigt wie stark sie sein können. Zwei Mal übers Feld zu marschieren und neun Punkte in vier Minuten zu generieren ist wirklich beachtlich. Trotz der Niederlage haben wir aber gezeigt, dass wir in die D1 gehören und konkurrenzfähig sind. Wir müssen noch an viele Kleinigkeiten arbeiten denn heute haben wir gesehen das es nur Nuancen sind die uns fehlen. Vor allem die Steigerung im Laufe der Begegnung lässt hoffen. Wir sind im Verlauf der Begegnung immer besser geworden und haben vor allem deren Offense inklusive US QB voll unter Kontrolle gehabt. Wir werden daraus lernen und die kleinen Fehler die wir in allen Bereichen gemacht haben, abstellen.“
So ein relativ sachlicher Rhino Headcoach der nicht besonders enttäusch wirkte. Der Party nach dem Spiel tat dieses Ergebnis jedenfalls keinen Abbruch. Es war eine überaus faire Begegnung gewesen und am Ende musste kein Team signifikante Verletzungen beklagen.
Mann des Tages auf Rhino Seite war Cornerback Daniel Süss, der das Spiel seines Lebens hatte und neben seinen drei Interceptions auch einige Tackles beisteuern konnte. Kommende Woche geht es dann mit einem Heimspiel weiter. Gegner sind dann die Klagenfurt Lions die noch kein Spiel bestritten haben. Wir bedanken uns bei der Fancrowd und allen Mitgereisten die uns in Schwaz unterstützt haben.
Hammers-Rhinos 16:14 (7:0/0:7/0:7/9:0)
Fotos: Martin Meieregger