Der Tag hat schon regnerisch begonnen und die Stimmung ist in der Giants Comunity ein wenig getrübt. Gerüchte werden laut. Noch acht Stunden bis zum Kickoff im ersten Europacupfinale das die Graz Giants in ihrer Vereinshistorie bestreiten werden.
Bis jetzt ist die Saison perfekt gelaufen. In der Meisterschaft hat man sich mit einem Sieg gegen die Raiders den Weg in die Austrian Bowl erkämpft die man seit vier Jahren nicht mehr erreichen konnte. Sogar die Vikings konnten auf dem Weg ins Europacupfinale auswärts mit 38:41 geschlagen werden und der Grund dafür war nur ein Mann. Ivan Gustafson, ein Import Spieler von besonderer Qualität, der auf der Tight End Position neue Maßstäbe setzt, hat die Raiders und die Vikings im Alleingang besiegt. Zu diesem Zeitpunkt gelten vor allem die Wiener in Europa als unschlagbar da man nicht weniger als 17 Import Spieler bei den Vikings zählt. Seit zwei Jahren war es die erste Niederlage der Wikinger. Die Freude schien ungetrübt und nur einige wenige sind eingeweiht dass die Grazer Wunderwaffe sich beim Spiel gegen die Raiders schwer an der Schulter verletzt hat.
Jetzt , wenige Stunden vor dem Finale gegen die Badalona Drags gibt es Gerüchte, Ivan der Schreckliche wird nicht zum Einsatz kommen. Zudem weis man auf Seite der Giants kaum etwas über den Gegner der aber als das stärkste Team Spaniens gehandelt wird. Die Spanier haben einige Riesen im Team und wirken enorm Robust. Im Stadiontunnel steigt die Spannung, das Fernsehen und 2000 Fans warten auf die Teams. 1998 hatte eine völlig andere Mannschaft den letzten Austrian Bowl gewonnen. Seit damals wurden fast alle wichtigen Spiele verloren und viele Spieler des Teams sind noch ohne Titel. Als es dann losgeht sind die Sorgen bald verflogen denn die Giants drehen voll auf und gewinnen die Begegnung schon im ersten Viertel. Mit 41:0 geht es in die Pause und man kann den Superstar problemlos ersetzen. Diese Aufgabe erhielt an diesem Tag unseren Headcoach Adi Zenz der gemeinsam mit Thomas Lischnig diese Lücke schließen konnte und so am Ende Teil der Mannschaft war die einen historischen Erfolg einfahren konnte. Die Drags waren besiegt und es war nie wirklich knapp gewesen (52:12). Für unseren HC war es der Höhepunkt seiner Spielerkarriere und der einzige Titel seiner Laufbahn. Viele Spieler des damaligen Teams sind heute noch im heimischen Football aktiv. Christian Kranz, Christoph Schreiner, Daniel Preininger, Christian Knes , Thomas "Papa Lutz" Lischnig , Fouad Lillabadi uva. sind als Trainer , Manager oder Funtionäre aktiv. Bei den Giants gibt es auch einen Mann der das Ereignis als Spieler miterlebt hat. Armando Ponce deLeon ist der einzige noch aktive Giant dieser Tage als Football noch einen Hauch roher, wilder und aufregender war.
Die Giants krönen sich an diesem Tag zum ersten Europacupsieger in der österreichischen Football Geschichte. Mehr noch , es war zeitgleich auch der erste Europacup den ein Österreichisches Herrenteam überhaupt gewinnen konnte und bis auf den American Football Sport ist das auch danach noch niemandem gelungen. Dieser Sieg leitete die erfolgreichste Ära im heimischen Football ein denn in den folgenden Jahren konnten Raiders, Vikings und Giants von 2002 bis 2013 elf Europacupsiege in die Alpenrepublik holen, dazu kommen noch weitere sechs Finalteilnahmen. Die Wiener sind bis heute der Rekordsieger im Eurobowl (5) und die Giants haben die meisten Siege im EFAF Cup (3) erobert. Höhepunkt dieser Entwicklung war das Jahr 2008 als beide Endspiele von ausschließlich Österreichischen Teams bestritten wurden. Ein rein österreichische Finale 2013 (Vikings-Raiders) markierte den Wendepunkt denn seither kämpfen die heimischen Teams um den Anschluss zur Spitze in Europa.
Das hat zwar mit den Rhinos nichts zu tun aber an diesem Samstag im Juni wurde eine Idee geboren. Sollte sich jemals die Möglichkeit ergeben ein Team in der Obersteiermark zu trainieren würde unser aktueller Headcoach in den Sport zurückkehren. Es hat 13 Jahre gedauert bis die Saat aufgegangen ist aber ein Teil des Erfolges hängt unmittelbar mit diesem Team zusammen, welches unter der Leitung von Michael Daum die Keimzelle vieler steirischer Vereine war.